Sport in der Onkologie hat eine lange Geschichte. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde für onkologische PatientInnen ein zunehmend möglichst leistungsintensives Training empfohlen.

 

In mehreren Studien gibt es mittlerweile belegte Ergebnisse, dass Sport bei Brust-, Darm- oder bspw. Prostatakrebs einen günstigen Effekt auf die Erkrankung haben kann – und zwar nicht nur präventiv, sondern auch unter bereits laufender Therapie.

 

Regelmäßige körperliche Aktivität während der Therapie reduziert nicht nur Nebenwirkungen, sondern beschleunigt auch die Erholungszeiten zwischen und nach der Therapie und kann letztlich das Überleben der Patienten verlängern.

Patienten, die regelmäßig Sport treiben, sind trotz Chemotherapie fitter, befinden sich in einem besseren Allgemeinzustand und zeigen weniger kardiovaskuläre Probleme, Erschöpfungszustände oder Depressionen. Auch die Infektionshäufigkeit unter Therapie ließ sich nachweislich senken.

 

Die klinische Erfahrung zeigt, dass die Fatigue zu den häufigsten und belastensten Nebenwirkungen der Chemotherapie gehört und direkt zu einer Beeinträchtigung oder Verminderung der körperlichen Aktivität führt. Bewegungstraining als nicht-pharmakologische Therapie wurde zunehmend in der Onkologie implementiert um die Lebensqualität der PatientInnen zu verbessern. Nur wenige interventionelle Studien haben dabei bisher PatientInnen unter laufender Chemotherapie eingeschlossen.

 

Sport ist nicht gleich Sport – und nicht jede Bewegung stellt schon ein Training dar. Der Frage, ab welchem Ausmaß Training während einer Chemotherapie wirksam ist, welche Belastungsintensitäten es braucht, um positive Effekte zu erzielen, wird hier an der Cardiomed Linz nachgegangen. 

Wissen (schaft) Vorsprung, die ECCO-Studie:

 

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Onkologe und Sportmediziner Dr. David Kiesl und der Betreuung durch die Sportwissenschaftler Marina Kuzdas-Sallaberger und Herwig Hornich im Team der Sportmediziner.at konnte mit 2020 die ECCO-Studie (Exercise, Cancer and Cognition Study) an der cardiomed Linz etabliert werden. 

 

Die am Kepler Universitätsklinikum Linz laufende Studie – finanziert von der Krebshilfe OÖ – beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen unter Therapie auf v.a. neurokognitive Aspekte. 

Die am häufigsten beobachteten Beeinträchtigungen sind dabei leichte bis mäßige Defizite in Bezug auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und die ausführenden Funktionen. Bei etwa 35% der betroffenen PatientInnen bleiben die kognitiven Beeinträchtigungen nach Abschluss der medizinischen Behandlung über Monate oder sogar Jahre hinweg bestehen, beeinträchtigen die tägliche Funktionsfähigkeit, verhindern die Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit und verringern die allgemeine Lebensqualität. 

 

Studien zu möglichen therapeutischen Interventionen und Minderung bzw. Vermeidung von oben beschriebenen Auswirkungen der Chemotherapie bei BrustkrebspatientInnen sind noch immer rar, allerdings gewinnt körperliche Aktivität jedoch zunehmend an Bedeutung als potenzielle unterstützende Behandlungsoption zur Verringerung von Therapie assoziierten Nebenwirkungen und als Präventivmaßnahme. 

Was wir tun: 

 

Natürlich ist eine sportmedizinische Untersuchung, Beratung und Betreuung die Basis für ein gezieltes Trainingsprogramm vor/ unter oder nach Chemotherapie.

 

Auch außerhalb klinischer Studien ist es möglich an unserer Institution eine Leistungsphysiologische Untersuchung durchzuführen. Dr. David Kiesl, Sportmediziner und tätig an der Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie des Kepler Universitätsklinikum Linz bringt die Erfahrung und Expertise mit welche es braucht um Ihnen sinnvolle Empfehlungen für die intensive Zeit der Therapie mitgeben zu können.